Fotografien von Josef Haag

Das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken

Die Stockacher Hänsele-Gruppe gehört schon seit 1934 zur Stockacher Fasnacht. Das Stockacher Hänsele gehört in die Gruppe der Blätzlehäs-Narren. In Stockach verbergen sich nur Männer unter dem Blätzlehäs.

Der trägt als einziger in Stockach eine Scheme (Holzmaske), die den verschmitzten Narren zum Ausdruck bringt. Die aktiven Laufnarren haben unter anderem die Aufgabe den „Beklagten“ am Strohseil zur Verhandlung vorzuführen. Wer sich dem Gericht oder seinem Urteil entziehen will, wird durch die Laufnarren in den Brunnen geworfen.

Der Narrenbüttel in seinem rotweißen Gewand ist der Platzmacher, eine Art Hofmarschall des Gerichts und tanzt im Umzug vor ihm her. Er wird fälschlicherweise als der Hofnarr angesehen.

Kuony von Stocken, Hofnarr bei Herzog Leopold von Österreich, riet seinem Herrn vor der Schlacht am Morgarten auch den Ausgang des Kampfes zu bedenken: „Ihr ratet alle, wie Ihr wollet in das Land Schwyz hineinkommen, Euer keiner aber hat geraten, wie Ihr wollet wieder herauskommen.“. Ihm ist letztlich das Privileg von 1351 zur Installierung eines Narrengerichts zu verdanken.

Die „Alt-Stockacherin“ ist die erste weibliche Fasnachtsfigur in Stockach. Die Alt-Stockacherin trägt die Tracht der vorderösterreichischen Bürgerin mit der goldenen Radhaube. Diese Tracht wird in Stockach nur an Fasnacht getragen.

Die Marketenderin ist die jüngste Stockacher Narrenfigur. Da das Narrengericht das Ergebnis eines Kriegszuges der Habsburger gegen die schweizerischen Eidgenossen war, lag es nahe, eine Marketenderin als Fasnachts{gur zu kreieren. So wie die Marketenderinnen im Mittelalter die Feldtruppen begleiteten, so liegt die Zielsetzung auch heute darin, die Narren mit Bonbons und Schnaps zu versorgen.

Homepage der Narrenzunft Stockach
Textquelle: Narrenzunft Stockach