Fotografien von Josef Haag

Narrenzunft Möhringen

Das Hanselekleid gehört zur Fasnetlandschaft Baar, daher auch Baaremer Hansele. Ein weißer Leinenanzug mit Tier-und Menschen{guren, Ranken und Rosetten bemalt. Auf dem Arm das Zunftzeichen des Hästrägers. Gekreuzte Schellenriemen mit größeren Schellen als beim Blätzlehansele. Das Geschell wiegt etwa 25 Kg. In der linken Hand ein Leinensäckchen mit Orangen, Würsten, Wecken und Süßigkeiten gefüllt. Weiße Handschuhe, schwarze Schuhe, bemalte Haube mit Fuchsschwanz als Zeichen der Schlauheit, Holzmaske mit lieblichen Zügen und mit Blumenkränzchen verziert.

Das Blätzle ist nachweislich das älteste Narrenhäs der alten Narrenstadt Möhringen an der Donau. Diese Ausführung des Blätzlehansele gibt es im ganzen schwäbisch-alemannischen Raum nur in Möhringen. Es ist auch eine Sonderform, der in der Fasnetlandschaft Baar auftretenden Weißnarren. Es wird angenommen, dass das im Mittelalter übliche Blätzhäs (das früher „Arme-Leute-Kleid“) darstellte. Dieses Blätzle-Hansele hat einen weißen Leinenanzug auf dem hunderte schwarz-rote Filzstreifen kreuzförmig aufgenäht sind.

Das Kühltalmadlei ist eine alte, schrullige Frauengestalt mit bemaltem Leinengewand. Über der holzgeschnitzten Maske, mit dem faltenreichen mageren Gesicht, trägt sie eine Flachsperücke. Darauf befindet sich ein „Bausch“ auf den sie ein Bündel Baumrinde trägt. Im großen geflochtenen Korb, der am Arm getragen wird, bringt sie verschiedene Wurzeln und Heilkräuter, die von ihr für kranke Menschen und Tiere zur Heilung empfohlen wird.

Der Konzenberggoascht zeigt auf der Vorderseite die Konzenburg vor der Zerstörung und auf der Rückseite die heutige Burgruine. Die große, furchterregende Holzmaske ist nach Wildmännerart mit zwei mächtigen Eckzähnen versehen. Eine alte Möhringer Sage erzählt von dem gefürchteten Konzenburggeist, der besonders vorbeiziehenden Leuten böse gesinnt war und zur mitternächtlichen Stunde oft die Pferde erschreckte, so daß sie durchgingen. Auch soll mancher Vorbeiziehende spurlos verschwunden sein.

Die 3 Schemenrichter tragen das älteste Hanselekleid, das Blätzlehäs mit dem Geschell. Darüber der Richterumhang aus schwarzem Leinen, mit weiß-roten Filzstreifen. Schwarzer Spitzhut, Holzscheme mit scharfen, energischem und furchterregendem Gesichtsausdruck und eine Haube aus rotem Leinen mit weiß-schwarzen Filzblätzle. Dazu werden schwarze Schuhe und weiße Handschuhe getragen, in der Hand die Gerichtsrolle.

Im Jahre 1927 enstand anläßlich einer Maskenprämierung diese interessante, aus der heutigen Fasnet nicht mehr wegzudenkenden Fasnetgestalt. Die Möhrin trägt eine schwarze Holzmaske, auf dem Haupt eine Krone und ist mit Schmuck behangen. Die schwarze Maske, die weiße Blouse und der mitttelblaue lange Rock versinnbildlichen die Möhringer Stadtfarben: schwarzweißblau. Auf der Brust träg sie das bunt gemalte Wappen Möhringens: ein Mohrenbild „ohn Füß und Arme“, wie die Wappenverleihurkunde aus dem Jahre 1470 besagt.

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Textquelle: Narrenzunft Möhringen