Fotografien von Josef Haag

Narrenzunft Vetter Guser Sigmaringen

Ihren Ursprung des Schlossnarro und ihre historischen Wurzeln hat die Figur in der venezianischen Stegreifkomödie „Commedia dell‘ arte“ des 16. Jahrhunderts, deren Einflüsse Ende des 18. Jahrhunderts, über Tirol und das Ällgäu kommend, in Abwandlungen auch in unserer Region zu erkennen sind. Direktes Vorbild des Schloßnarro ist der Spaßmacher „I’arleccino“ mit seinem Fleckengewand und seinen närrischen Sprüchen. Ein Plakat aus dem Jahre 1860 schließlich lieferte die historische Vorlage, nach der die Figur des Schlossnarro wiederbelebt wurde.

Das Häs der braunen Fledermaus bildet eine weite Pluderhose und ein weiter hüftlanger Kittel aus dunkelbraunem Velour, der wie ein Umhang wirkt. Auf dem Brustlatz aus hellem Velour ist das Sigmaringer Stadtwappen angebracht. Zwischen Ärmel und Kittel kommen braune Stoffbahnen hervor, die mit weißen Schnüren verbunden sind; Andeutung der Fledermausflügel. Ein hölzernen Fledermauskopf rundet die Figur ab.

Die Traditionsfledermaus stammt aus dem 19. Jahrhundert, als die Fasnet in Sigmaringen reine Männersache war. Doch die braven Bürgersfrauen hätten es satt gehabt, alleine zu Hause zu bleiben, während die Herren der Schöpfung sich vergnügten. Um zu beobachten, was diese so trieben, hätten sie beschlossen sich zu maskieren. Sie zogen über das schwarze Kleid ein großes Schultertuch und eine Spitzengardine und banden beides über mit bunten Bändern zu zwei Fledermausohren. Die Flügel bildete der über die Arme reichende Schal.

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Textquelle: Narrenzunft Sigmaringen